Wann greifen wir endlich Rafah an?!

Es ist schon ziemlich frustrierend heutzutage ein Jude zu sein. Der Krieg in Gaza dauert nun schon fast sechs Monate und es ist kein Ende in Sicht. Premierminister Bibi Netanjahu hat uns wochenlang versprochen, dass wir kurz vor dem Sieg stehen, aber Rafah steht noch und die Hamas-Führer sitzen dort weiterhin ungestört, umgeben von Geiseln und genießen ihr Leben.

Die USA, die EU, die UN und viele Länder haben Israel im Grunde verboten, Rafah anzugreifen und es scheint Bibi hat den Einmarsch deshalb verzögert. Beugt er sich dem Druck oder wartet er auf einen günstigen Zeitpunkt? Als Israel nach dem Angriff am 7. Oktober fast zwei Wochen auf eine Bodenoffensive wartete, fragte ich mich auch, wieso es so lange dauert. Das Warten hat sich schließlich als gute Sache erwiesen, da die Armee vorbereitet in den Krieg zog und nicht überstürzt wie 2006 im Libanon.

Anscheinend liefern Hamasnikim, die im Shifa-Krankenhaus gefangen genommen wurden, wichtige Informationen und ich hoffe, dass Israel diese gerade auswertet, um umso härter zuschlagen zu können.

Das Problem in Rafah ist auch, dass die Bevölkerung auf 1,5 Millionen angewachsen sein soll und sich die Hamas hinter diesen Zivilisten versteckt. Auch wenn ihnen Zelte in der Umgebung aufgestellt werden, um sie vor den Kämpfen in Sicherheit zu bringen, wird die Hamas versuchen zu verhindern, dass die Zivilisten ihren Job als Schutzschilde aufgeben.

Jeder getötete Zivilist in Rafah wird die Welt nur noch mehr gegen Israel aufbringen, wie es die Hamas vorausgesehen hat. Ein Kompromiss, ein Waffenstillstand, alles was die Hamas am Leben lässt, wäre ein Sieg für die Terroristen, wie es die israelischen Politiker selbst immer wieder sagen. Aber haben sie den Mut, sich gegen die Welt zu stellen?

Während weltweit die Politiker, die Medien und die Mobs in den Straßen gegen Israel, aber eigentlich gegen Juden hetzen, muss Israels Regierung weiter aufs Ziel zusteuern, egal wie stark der Gegenwind ist. Aber haben sie das Zeug dazu? Ich bin nicht sicher. Die alte Garde von Netanjahu, Galant, Gantz, Eisenkot und den anderen Politikern, die uns dieses ganze Schlamassel erst eingebrockt haben, scheinen nicht in der Lage zu sein, uns da wieder herauszuholen.

Ich hoffe wirklich, dass die Regierung zurzeit Informationen sammelt und sich auf den Angriff auf Rafah vorbereitet, denn was wäre die Alternative? Ein Kompromiss mit der Hamas, der sie am Leben und an der Regierung lässt, im Gegenzug für die Freilassung der Geiseln? Das wäre nicht nur sehr kurzsichtig, sondern auch gegen den Willen des Volkes, das dann möglicherweise nicht auf Wahlen warten würde, um die Regierung zu stürzen.

Bisher protestieren nur die Linken Israelis.

Es gibt eigentlich keine wirkliche Alternative zu einem Einmarsch in Rafah, worauf wartet die Armee also? Vielleicht auf die Wahlen in den USA im November, wenn Donald Trump hoffentlich zum Präsidenten gewählt wird?

Auch fürchten alle im Land den Einmarsch in Rafah, wo sich die Terroristen seit sechs Monaten auf einen Angriff vorbereiten und ihre Verteidigung verstärken. Wir müssen unsere Soldaten in diese Hölle schicken und noch mehr unserer Söhne werden dort sterben.

Ari Goldwag, ein Sänger aus Bet Shemesh, hat ein hebräisch-jiddisch-englisches Lied mit dem Titel, „It’s geschmak to be a Yid“, aber zurzeit ist es eher geschmacklos ein Yid zu sein.

Denn auch die weltweiten Beschimpfungen und Einmischungen nehmen weiter zu. Ausländische Politiker sagen uns, was wir zu tun haben, rufen zu Neuwahlen in Israel auf, lügen über die Opferzahlen in Gaza und behandeln Israel wie einen Vasallenstaat. Juden weltweit werden auf den Straßen angegriffen, jüdische Sportler und Künstler werden diskriminiert…

Kein anderer Konflikt wird so genau beobachtet, wie unserer, und Israel versucht, es allen recht zu machen. Aber anstatt anzuerkennen, dass wir Hilfe an unsere Feinde liefern und versuchen, die Zivilbevölkerung zu schützen und dafür unsere Soldaten in Gefahr bringen, werden wir weiterhin kritisiert.

In etwa zwei Wochen beginnt Pessach, das Fest unserer Freiheit. Auch vor etwa 3500 Jahren waren wir Sklaven einer fremden Macht und die Lage schien aussichtslos. Damals rettete uns Gott mit „starker Hand“, als Er die Plagen über Ägypten brachte, das Schilfmeer spaltete und vieles mehr. Heute müsste sich Gott diese Mühe nicht machen. Wir bräuchten nur einen mutigen Anführer wie damals, der keine Angst vor den anderen Nationen hat und es der Armee erlaubt, das Notwendige zu tun.

4 Kommentare zu „Wann greifen wir endlich Rafah an?!“

  1. Jürgen Koch

    Es bleibt zu befürchten, dass sich die Führung der Hamas beizeiten ins Ausland sprich in den Iran absetzen wird, wenn es, wie zu hoffen ist, zum Äußersten kommt. Der IDF wird das militärische Ende der Hamas besiegeln, ob dies auch das Ende der Hamas als solches bedeutet ist zweifelhaft. Es sind zu viele junge Menschen durch deren teuflische Schule gegangen, dass ein solches Eitergeschwür in nur einem Waffengang erledigt werden könnte.
    Israel sollte tatsächlich eine Mauer um sein Territorium bauen und die Araber, so Leid es mir mir für viele tut, unter Generalverdacht stellen. Es ist genug jüdisches Blut geflossen!

    1. Schalom Jürgen,

      danke für deinen Kommentar.

      Leider hast du absolut recht. Wie wir mit dem IS sehen, stirbt eine Ideologie nicht so schnell, auch wenn sie militärisch besiegt wurde.

  2. Das für mich Wesentliche deiner exakten Analyse: Wenn ein Mensch, eine Familie oder eine Nation auf HaSchem blicken und Ihm vertrauen, bleiben die Freude und der Sieg gewiss, mögen alle anderen um sie herum noch so toben (Psalmen 2 und 112). Dieser Blick und dieses Vertrauen erfordern Wachsamkeit und sind oft mit einem Kampf gegen uns selbst (unseren Jetzer Hara) und den „Zeitgeist“ verbunden.

    Möge HaSchem, der Felsen Israels, uns allen dafür Weisheit und Kraft schenken. Und mögen in Israel Leiter aufstehen, denen G’tt und das Land wirklich am Herzen liegen.

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