Tagebuch aus dem Krieg – Was machen eigentlich die Orthodoxen?

11. Oktober 2023 – Wo gekämpft wird, muss auch gebetet werden.

Nachdem wir uns vom ersten Schock nach der Invasion unseres Landes erholt haben, bereiten wir uns nun auf einen langen Krieg vor. Wir hoffen, dass er sich auf den Gazastreifen begrenzen wird und der Rest des Landes relativ normal weiterleben kann.

Die Schulen und viele Geschäfte sind weiterhin geschlossen und arabische Arbeiter bleiben weiterhin in ihren Gebieten.

Über 400.000 Reservisten wurden eingezogen, was der Armee große Versorgungsschwierigkeiten bereitet, so dass viele Soldaten und gesamte Einheiten unzureichend ausgerüstet sind.

In diese Lücke springen viele Zivilisten, zu denen auch wir orthodoxe Juden gehören. Ich hatte bereits beschrieben, wie mein Freund Roni den hungrigen Soldaten an der Front heiße Pizza liefert und so wie er fühlen sich Millionen Juden in Israel, vor allem die jüdischen Mütter. Es werden also überall Essensrationen zusammengestellt und so schnell wie möglich an die Soldaten geliefert.

Unser Teenager David beteiligt sich an der Knotung von Tzizit für unsere Soldaten, denn es heißt in der jüdischen Tradition, wer ein Gebot Gottes erfüllt (das Tragen der Schaufäden) wird von ihm beschützt.

Es heißt auch überall auf der Welt, dass es im Schützengraben keine Atheisten gibt. Soldaten an der Front sind dankbar für jeden Schutz und sogar nicht-religiöse Soldaten tragen im Krieg Tzizit. Man weiß ja nie.

Die Stärke der Orthodoxen liegt jedoch nicht in ihren Muskeln, sondern in ihren Stimmen, die sie in diesen Zeiten zum Beten nutzen. Die Frauen in meiner Straße sagen gemeinsam das Buch der Psalmen auf und in den Synagogen wird nach jedem der drei täglichen Gebete ebenfalls ein Psalm zum Schutz des jüdischen Volkes aufgesagt.

Eine Jeschiwa in unserer Nachbarschaft hatte einen besonders kreativen Einfall, nachdem sie wahrscheinlich meinen letzten Blogeintrag gelesen haben: Die Jungs haben unseren Supermarkt aufgeräumt! Wie ich berichtet und fotografiert hatte, wurden die Regale des Supermarkts nicht gefüllt und es herrschte großes Durcheinander, als die arabischen Arbeiter nicht mehr nach Bet Shemesh konnten kommen. Jetzt jedoch haben die Teenager angefasst und für Ordnung gesorgt, ganz umsonst.

Ich habe auch gehört, dass in New York ein orthodoxer Jude am Flughafen stand und Reservisten den Rückflug nach Israel bezahlte. Insgesamt soll er 250 Flugtickets bezahlt haben.

Blogger wie ich, versuchen zu helfen, indem wir die Weltöffentlichkeit auf dem Laufenden halten und um Unterstützung aus dem Ausland bitten. Dies können Sie tun:

Kontaktieren Sie Ihre Regierung und fordern Sie vollste Unterstützung Israels in diesem Krieg.

Falls Sie den Betroffenen, den Opfern oder Soldaten direkt helfen möchten, ist hier ist eine Liste von israelischen Hilfsorganisationen, die 100 % Ihrer Spende an die jeweiligen Empfänger weiterleiten:

Übrigens sind die Organisationen Hatzalah und Zaka orthodoxe Organisationen, die mit Freiwilligen besetzt sind.

Magen David Adom Israel

https://www.mdais.org/en/donation

Hadassah Hospital Israel

https://www.hadassah.org/donate/simple

United Hatzalah Israel

https://israelrescue.org/

IDF Soldiers Fund in Israel

https://www.ufis.org.il/en/donation-en/

Zaka Israel

https://zakaworld.org/

Sie können sich uns auch im Gebet anschließen. Das folgende Gebet wurde verfasst vom verstorbenen Oberrabbiner der israelischen Streitkräfte, Shlomo Goren und wird zum Schutz unserer Soldaten gesagt. Der deutsche Text lautet folgendermaßen:

Er, der unsere Vorväter Abraham, Isaak und Jakob gesegnet hat, möge die Kämpfer der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte segnen, die über unser Land und die Städte unseres Gottes wachen, von der Grenze des Libanon bis zur Wüste Ägyptens und vom Großen Meer bis zur Annäherung an die Arawa, auf dem Land, in der Luft und auf dem Meer.

Möge der Allmächtige bewirken, dass die Feinde, die sich gegen uns erheben, vor ihnen niedergestreckt werden. Möge der Heilige, gepriesen sei Er, unsere Kämpfer vor jeder Not und Bedrängnis und vor jeder Plage und Krankheit bewahren und ihnen Segen und Erfolg in ihrem Bemühen schicken.

Möge Er unsere Feinde unter die Herrschaft unserer Soldaten führen und ihnen Rettung gewähren und sie mit dem Sieg krönen. Und möge sich für sie der Vers erfüllen: Denn es ist der Herr, dein Gott, der mit dir in den Kampf gegen deine Feinde zieht, um dich zu retten.

Nun lasst uns antworten: Amen.

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