Während ich im Büro sitze und die Jets der israelischen Luftwaffe im 17-Minutentakt über meinen Kopf dröhnen, erkenne ich die Weisheit in der späten Reaktion auf den Angriff der Hamas vor über drei Wochen. Ich war mir sicher, dass Israel sofort in den Gazastreifen einmarschieren und die Geiseln befreien wird und als die Armee so lange mit dem Einmarsch zögerte, wusste ich nicht so recht, was ich davon halten sollte.
In der israelischen Presse wurde ebenfalls heftig spekuliert, hatte Netanjahu Angst vor dem Einmarsch, der viele Soldatenleben kosten würde? Gab es eine Krise in der Koalition? Hielt die USA die Armee zurück?
Im Gegensatz zu mir, hat die Armeeführung jedoch einen klaren Kopf behalten und ist nicht ins Gefecht gestürmt. Die Hamas hat sich angeblich zwei Jahre auf diesen Angriff vorbereitet und man kann sicher sein, dass sie für den Fall einer israelischen Gegenreaktion vorgesorgt hatte. Wäre Israel sofort in Gaza einmarschiert, wäre die Armee wahrscheinlich in eine Falle gelaufen.
Stattdessen hat sie sich erst einmal gesammelt, die Reservisten einberufen, sie trainiert und bessere Bedingungen für den unausweichlichen Einmarsch geschaffen. Die dauernde Bombardierung Gazas hat die Hamas sehr geschwächt, ihre Möglichkeiten für Nachschub eingeschränkt und viele ihrer Offiziere getötet.
Darüber hinaus wurde eine Soldatin befreit und das ist ein großer Erfolg, denn er hat uns im Volk etwas Vertrauen in die Fähigkeiten unserer Armee und Geheimdienste zurückgegeben.
Details von der Befreiung werden wahrscheinlich erst nach dem Krieg veröffentlicht, aber man kann davon ausgehen, dass es eine schwierige Operation war. Die Soldatin wurde wahrscheinlich in einem Tunnel festgehalten und schwer bewacht, denn Geiseln sind als Schutzschilde und Tauschware für die Hamas sehr wertvoll. Ihre Befreiung hat dem Volk gezeigt, dass wir in der Lage sind, die Geiseln zu finden und zu befreien. Das ist für uns das erste Ziel, das mit diesem Krieg erreicht werden muss.
Außerhalb der Kriegszone
Ich bin sehr froh, dass wir in der etwas unwichtigeren Stadt Bet Shemesh leben, die weit weg von arabischen Siedlungen liegt. Ich sage arabische Siedlungen, weil eigentlich die Araber Siedler in unserem Land sind, aber darüber sprechen wir ein anderes Mal.
Die Schule unserer drei Mädchen funktioniert nicht so gut, wie wir gerne hätten, weil es nicht genügend Schutzräume für alle gibt. Manchmal lernen sie bei jemandem zu Hause, manchmal halbtags in der Schule, manchmal am Telefon. Die Mädchen haben auch große Angst vor Raketenalarmen in der Schule, weil sie dann nicht mit der ganzen Familie zusammen sind. Gestern hatte nur unsere kleinste Tochter im Schulgebäude Unterricht. In der Pause weinte sie, weil ihre großen Schwestern nicht da waren.
Viele Israelis haben Familie im Süden, die vom Angriff am 7. Oktober betroffen ist und noch mehr Israelis haben Söhne, Brüder, Ehemänner, die jetzt in Gaza kämpfen, oder an der libanesischen Grenze auf einen Angriff der Hisbollah warten. Unser Sohn ist erst knapp 17 Jahre alt und auch die Kinder unserer Freunde sind meist noch nicht im Armeealter. Sein erster Einberufungsbefehl zur Musterung steht aber in diesem Monat an.
Viele Israelis versuchen, auf andere Weise zu helfen. Meine Synagogen-Gemeinde wird heute in den Norden fahren und der Einheit eines unserer Mitglieder Essen bringen. Wir haben uns alle in eine Excel-Tabelle mit 178 Zeilen eingetragen und bringen den 450 Soldaten eine riesige Mahlzeit, inklusive neuer Socken, die wohl zurzeit knapp sind. Besonders beliebt bei den Soldaten ist Beef Jerkey, also Trockenfleisch, das lange hält und sehr nahrhaft ist.
Weiterhin haben sich unzählige Gebetsgruppen organisiert, die für die Geiseln, die Soldaten, den Erfolg und Frieden beten.
Unschuldige Zivilisten
Ich möchte noch einen Gedanken über den Krieg teilen, der sehr wichtig ist, wenn man seine Informationen aus nicht-israelischer Presse erhält. Es wird dort viel über die unschuldigen Zivilisten im Gazastreifen gesprochen, die vom Bombardement und dem israelischen Einmarsch getötet oder verletzt werden.
- Israel hat die Bewohner Gazas bereits vor Wochen gewarnt, das Kriegsgebiet zu verlassen. Wer jetzt noch dort ist, will es sein, oder wird von der Hamas an der Flucht gehindert. Ihr Leid geht zu 100 % auf Kosten der Hamas, die diesen Krieg begonnen hat und ihre Bevölkerung als menschliche Schutzschilde nutzt.
- Die Imame des Gazastreifens haben in dieser Woche eine Fatwa herausgegeben, in der es als Verbrechen gegen den Islam bezeichnet wird, wenn ein Gazaner in den Süden reist, um der israelischen Offensive zu entgehen. Wer ist Schuld am Tod dieser Menschen?
- Frauen und Kinder sind sicherlich keine Terroristen, aber auch wenn sie die Hamas nicht aktiv unterstützen, teilen sie ihre Ideologie höchstwahrscheinlich. Wenn man die Moslems in Europa sieht, die ihrem Judenhass zurzeit freien Lauf lassen, kann man sich vielleicht vorstellen, wie sehr uns die Einwohner Gazas hassen, die seit Generationen von der Hamas gehirngewaschen werden.
- Die Einwohner Gazas haben die Hamas gewählt und Umfragen zeigen immer wieder, dass sie sogar in Judäa und Samaria, dem sogenannten Westjordanland, beliebter ist als die angeblich moderatere Fatah. Die Hamas hat nie verborgen, was ihr Ziel ist. Wer eine Gruppe wählt, deren einziges Ziel der Krieg gegen Juden ist, darf sich nicht wundern, wenn die Juden auch Mal zurückschlagen.
- Seit die Hamas 2005 die Macht in Gaza übernahm, hat sich nie jemand in Gaza über ihren Judenhass beschwert. Natürlich geht diese Terrorgruppe nicht gerade freundlich mit Kritik um, aber es gab vereinzelte Demonstrationen gegen das Regime. Diese forderten jedoch bessere wirtschaftliche Bedingungen und nicht ein Ende der Feindschaft gegen Israel.
- Wie oft haben wir gesehen, dass in Gaza nach einem erfolgreichen Terroranschlag Süßigkeiten ausgegeben wurden. Die Menschen freuen sich aufrichtig über Terroranschläge.
- Die Hamas hat ihre Waffenlager, Tunnel und weitere Teile ihres Terrorsystems in privaten Häusern, Moscheen, Schulen usw. eingebettet. Niemand aus der Bevölkerung hat jemals dagegen protestiert, oder es der UNRWA gemeldet.
- Es gibt eine Aufnahme eines Terroristen, der seinen Vater (unschuldigen Zivilisten) anrief und ihm voller Stolz erzählte, er habe zehn Juden getötet:
“Öffne jetzt mein WhatsApp und du wirst all die Getöteten sehen”, sagte der Terrorist zu seinem Vater. “Schau, wie viele ich mit meinen eigenen Händen getötet habe! Dein Sohn hat Juden getötet!” Während er spricht, kann man seinen Vater vor Freude weinen hören. “Papa, zehn mit meinen eigenen Händen!”, sagte der Terrorist. “Ihr Blut klebt an ihren Händen.”
“Oh mein Sohn, Gott segne dich!”, antwortet der Vater des Terroristen. Der Bruder und die Mutter des Hamas-Terroristen schalteten sich ebenfalls in den Anruf ein, wobei die Mutter sagte: “Ich wünschte, ich wäre bei dir”.
“Mama, dein Sohn ist ein Held”, antwortete der Terrorist. “Töten, töten, töten!”
- In anderen Videos ist zu sehen, wie normale Bürger über die Grenze laufen, als die Hamas-Terroristen am 7. Oktober den Grenzzaun eingerissen hatten. In Sandalen und T-Shirts laufen sie freudig nach Israel, um Juden zu töten. Verstehen sie nicht, dass sie es bald mit einer der stärksten Armeen der Welt zu tun haben werden? Sie laufen wissend in den Tod. Oder sind sie wirklich nicht in der Lage, die Situation zu verstehen?
- In dem Video, in dem die arme Shani Louk durch die Straßen Gazas paradiert wird, sieht man, wie Kinder ihre Leiche schlagen und bespucken. Was für eine Gesellschaft ist das, in der Kinder jubeln, wenn sie Leichen sehen und sie misshandeln?
Die Einwohner Gazas haben schon etwas Zombiehaftes. Sie sind so sehr von der antisemitischen Propaganda durchtränkt, dass man ihnen vielleicht keine Vernunft mehr unterstellen darf. Sie scheinen die Juden noch mehr zu hassen, als sie ihr eigenes Leben lieben. Ihnen scheint alles egal, Hauptsache Juden töten.
Vielleicht sollten wir, wie Rabbi Steven Pruzansky vorschlägt, die Einwohner Gazas „passive Kämpfer“ nennen, anstatt unschuldige Zivilisten. Denn sie sind Werkzeuge im Waffenarsenal der Hamas, freiwillig, oder weil sie keinen freien Willen mehr haben.